Fördermittelrechner beim Hauskauf

So sicherst du dir staatliche Unterstützung

Der Traum vom Eigenheim ist für viele ein wichtiges Lebensziel. Doch steigende Immobilienpreise und hohe Nebenkosten stellen eine große finanzielle Herausforderung dar. Die gute Nachricht: Der Staat bietet zahlreiche Fördermöglichkeiten, die dir den Weg ins Eigenheim erleichtern können. Mit unserem Überblick erfährst du, welche Förderprogramme für deine persönliche Situation infrage kommen.

Förderrechner

Förderrechner – Welche staatlichen Zuschüsse sind möglich?

Die wichtigsten staatlichen Förderprogramme für Hauskäufer

Der Weg zum Eigenheim wird durch verschiedene staatliche Programme erleichtert, die besonders Familien mit Kindern und energieeffizientes Bauen oder Sanieren unterstützen. Die Auswahl der richtigen Programme kann dir mehrere zehntausend Euro an Unterstützung einbringen.

KfW-Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren

Die KfW-Bank ist einer der wichtigsten Partner bei der Immobilienfinanzierung. Mit ihren attraktiven Förderprogrammen unterstützt sie besonders energieeffiziente Neubauten und umfassende Sanierungsmaßnahmen. Die Förderung erfolgt über zinsgünstige Darlehen und nicht rückzahlbare Tilgungszuschüsse.

Beim Neubau eines KfW-Effizienzhauses 40 kannst du beispielsweise ein Darlehen von bis zu 150.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 37.500 Euro (25%) erhalten. Das bedeutet, ein Viertel der geförderten Summe musst du nicht zurückzahlen – ein erheblicher finanzieller Vorteil.

Auch bei Bestandsimmobilien lohnt sich ein Blick auf die KfW-Programme. Die energetische Sanierung wird mit ähnlich attraktiven Konditionen gefördert. Der Tilgungszuschuss variiert je nach erreichtem Effizienzstandard, kann aber ebenfalls bis zu 25% betragen.

Wohneigentumsprogramme der Bundesländer

Neben den bundesweiten KfW-Programmen bieten auch die einzelnen Bundesländer spezielle Förderprogramme an. Diese regionalen Unterstützungsangebote sind oft besonders attraktiv, da sie gezielt auf die lokalen Wohnungsmärkte ausgerichtet sind.

In Bayern beispielsweise gibt es das Bayerische Wohnungsbauprogramm, das zinsgünstige Darlehen für den Neubau oder Ersterwerb von selbstgenutztem Wohneigentum bietet. Die Darlehenshöhe kann bis zu 30% der förderfähigen Kosten betragen, maximal jedoch 90.000 Euro pro Wohneinheit. Bei Familien mit Kindern erhöht sich die maximale Fördersumme entsprechend.

Baden-Württemberg unterstützt mit dem “Wohnungsbau BW” Familien und Alleinerziehende beim Bau oder Kauf von selbstgenutztem Wohneigentum. Die Darlehenshöhe richtet sich nach dem Einkommen und der Familiengröße und kann bis zu 150.000 Euro betragen.

Die Konditionen und Voraussetzungen unterscheiden sich je nach Bundesland erheblich. Daher ist es wichtig, die spezifischen Angebote deines Bundeslandes genau zu prüfen.

Rechenbeispiel: So wertvoll können Fördermittel sein

Familie Weber plant den Kauf eines Neubaus für 450.000 Euro als KfW-Effizienzhaus 40. Mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 60.000 Euro und zwei Kindern stehen ihnen folgende Fördermöglichkeiten zur Verfügung:

KfW-Förderung Energieeffizientes Bauen:

  • Förderdarlehen: 150.000 Euro mit 0,85% Zinsen (statt 3,8% Marktzins)
  • Tilgungszuschuss: 37.500 Euro (25% von 150.000 Euro)
  • Zinsersparnis über 10 Jahre: ca. 22.000 Euro

Bundesland-Förderung (beispielhaft):

  • Familienbaudarlehen: 60.000 Euro mit 1,5% Zinsen
  • Zinsersparnis über 10 Jahre: ca. 8.500 Euro

Gesamtvorteil durch Förderung:

  • Direkte Zuschüsse: 37.500 Euro
  • Zinsersparnis: ca. 30.500 Euro
  • Gesamtersparnis: ca. 68.000 Euro

Dieses Beispiel zeigt, wie wertvoll die Kombination verschiedener Fördermöglichkeiten sein kann. Ohne diese Unterstützung wären die monatlichen Belastungen deutlich höher oder ein größerer Eigenkapitaleinsatz nötig.

Besondere Förderprogramme für Familien und Erstkäufer

Baukindergeld – Auslaufend, aber mit Nachfolgemodellen

Das beliebte Baukindergeld lief Ende 2022 aus, doch verschiedene Nachfolgeprogramme auf Bundesebene und in den Ländern sind in Planung oder bereits umgesetzt. Aktuell gibt es in einigen Bundesländern eigene Kinderbaulandprogramme, die Familien mit Kindern direkt unterstützen.

In Nordrhein-Westfalen etwa können Familien mit Kindern ein Darlehen von bis zu 15.000 Euro pro Kind zum Bau oder Kauf selbstgenutzten Wohneigentums erhalten. Diese Darlehen werden zu besonders günstigen Konditionen vergeben und unter bestimmten Voraussetzungen teilweise erlassen.

KfW-Wohneigentumsprogramm

Das KfW-Wohneigentumsprogramm richtet sich besonders an Haushalte mit mittlerem Einkommen. Mit diesem Programm können bis zu 100.000 Euro für den Bau oder Kauf einer selbstgenutzten Immobilie zu günstigen Zinsen finanziert werden. Der große Vorteil: Die Zinsbindung kann bis zu 30 Jahre betragen, was langfristige Planungssicherheit bietet.

Steuerliche Förderungen nicht vergessen

Neben direkten Zuschüssen und günstigen Darlehen bietet der Staat auch steuerliche Vergünstigungen für Immobilienbesitzer, die oft übersehen werden.

Sonderabschreibung für energetische Sanierung

Bei selbstgenutztem Wohneigentum kannst du Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen über drei Jahre verteilt von der Steuer absetzen. Im ersten und zweiten Jahr jeweils 7% der Kosten, im dritten Jahr 6% – insgesamt also 20% der Aufwendungen. Die maximale Förderung beträgt 40.000 Euro pro Wohneinheit.

Handwerkerkosten absetzen

Auch nach dem Einzug kannst du 20% der Arbeitskosten für Handwerkerleistungen von der Steuer absetzen, bis zu einem Höchstbetrag von 1.200 Euro pro Jahr. Diese Regelung gilt für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen.

Regionale Besonderheiten bei der Immobilienförderung

Die Förderungslandschaft in Deutschland ist regional sehr unterschiedlich. Während einige Bundesländer den Fokus auf Familien mit Kindern legen, setzen andere verstärkt auf die Förderung ländlicher Regionen oder die Sanierung von Bestandsimmobilien.

In strukturschwachen Regionen gibt es oft zusätzliche Förderprogramme, um den Zuzug zu fördern. Diese können besonders attraktiv sein, wenn du flexibel bei der Wahl deines Wohnortes bist. Hier lohnt sich eine gezielte Recherche nach regionalen Förderprogrammen der Landkreise und Gemeinden.

Die Stadt München bietet beispielsweise das “München Modell” an, das einkommensschwächeren Haushalten günstiges Bauland zur Verfügung stellt. In ländlichen Regionen Bayerns gibt es dagegen das “Dorferneuerungsprogramm”, das den Erwerb und die Sanierung leerstehender Gebäude in Ortskernen fördert.

Fazit: So holst du das Maximum an Förderung heraus

Die optimale Nutzung staatlicher Fördermittel kann deine Finanzierungslast erheblich senken und den Traum vom Eigenheim deutlich erleichtern. Für den größtmöglichen Erfolg solltest du einige wichtige Punkte beachten:

Frühzeitig informieren: Viele Förderprogramme müssen vor Beginn der Baumaßnahmen oder vor Kaufvertragsabschluss beantragt werden. Eine späte Beantragung kann zum Verlust der Förderung führen.

Einkommens- und Vermögensgrenzen prüfen: Bei vielen Förderprogrammen gibt es Obergrenzen für Einkommen und Vermögen. Informiere dich frühzeitig, ob du die Voraussetzungen erfüllst.

Energieeffizienzstandards einplanen: Die größten Förderungen gibt es meist für besonders energieeffiziente Gebäude. Die Mehrkosten für höhere Energieeffizienz werden durch die Förderung oft mehr als ausgeglichen.

Kombinationsmöglichkeiten nutzen: Viele Förderprogramme lassen sich kombinieren. Prüfe, welche Kombinationen für deine Situation optimal sind.

Mit unserem Fördermittelrechner erhältst du einen ersten Überblick über die für dich passenden Programme. Aufgrund der Komplexität und der sich ändernden Förderlandschaft empfehlen wir zusätzlich eine persönliche Beratung.

💡 TIPP: Eine professionelle Förderberatung kann sich schnell auszahlen. Ein Experte kennt alle aktuellen Programme und deren Kombinationsmöglichkeiten und hilft dir, keine Fördergelder zu verschenken. Die Beratungskosten amortisieren sich oft schon durch eine einzige zusätzlich identifizierte Fördermöglichkeit.

Nach oben scrollen